Informationen für Kunden und Interessenten

Der Versorgungsbereich der Fernwärme Marquartstein wird im ersten Ausbau-Abschnitt durch eine Grundstruktur des Leitungsnetzes zwischen dem Heizwerk-Standort (blaue Markierung im angehängten Plan) und den bereits verpflichteten Kunden definiert.

Der dargestellte Bereich wird zunächst von einigen Haupt-Trassenleitungen durchzogen. Eine Aussage zur Versorgungsmöglichkeit einzelner Gebäude oder Grundstücke und somit zur Verästelung des Leitungsnetzes kann erst nach individueller Prüfung erfolgen. Je mehr Grundstückseigentümer in einem zusammenhängenden Bereich konkretes Interesse an einem Anschluss anmelden, desto wahrscheinlicher ist eine energieeffiziente und wirtschaftliche Erschließungsmöglichkeit.

Neue Interessenten in diesem grob skizzierten Bereich (in der beiliegenden Skizze rot hinterlegt) werden gebeten sich unter den angegeben Kontaktmöglichkeiten und Rücklauf des Erhebungsbogens (siehe Download) zu melden.

Der Anschluss an die Wärmeversorgung Marquartstein bietet zahlreiche Vorteile, die bei einer Entscheidung in die Überlegungen mit einbezogen werden sollten.
Wir haben versucht diese nachfolgend zusammenzustellen:

  • Komfort: Die Fernwärme kommt gebrauchsfertig in Ihr Haus. Die Wärmeleistung, die zu bezahlen ist, steht als reine Netto-Wärme komplett für die Beheizung und Warmwasserbereitung zur Verfügung. Der Versorger kann per Fernregelung die Wärmelieferung in die Kundengebäude kontrollieren und z.B. bei Urlaub anpassen.
  • Platzersparnis: Die Fernwärme wird per Übergabestation ins Haus geliefert und kann dort direkt genutzt werden. Es wird weder ein Heizkessel, noch ein Lagerraum für Brennstoffe benötigt. Der Platzbedarf für die notwendige Technik ist gering, da die Übergabestation mit dem Wärmemengenmesser sehr kompakt ist. Bei vielen Gebäuden wir bei einem Umstieg auf Fernwärme deshalb ein zusätzlicher Raum verfügbar.
  • Keine Wartungskosten: Innerhalb der eigenen vier Wände findet keine Verbrennung statt, da die Wärme im zentralen Kraftwerk erzeugt und nur noch zum Abnehmer transportiert wird. Das bedeutet, dass weder Abgase, noch Ruß, Rauch oder Gerüche entstehen und kein Schornstein nötig ist. Das spart nicht nur die Kosten für den Kaminkehrer, sondern auch für die Wartungsarbeiten des Heizkessels, Tanks etc.
  • Kein Brennstoffbezug oder Lagerraum: Die zeit- und bedarfsgerechte Beschaffung  von Brennstoff entfällt bei der Fernwärme. Der Fernwärmekunde muss sich um die Beschaffung, Vorfinanzierung und Lagerkapazitäten für Brennstoffe in seinem Haus keine Sorgen machen – er bekommt die Wärme „fertig“ ins Haus geliefert.
  • Keine zukünftigen Investitionen notwendig: Die Kosten für den Bezug von Fernwärme sind absolut kalkulierbar. Nach dem erstmaligen Anschluß an das Fernwärmenetz ist nurmehr die bezogene Wärme zu bezahlen. Investitionsrücklagen zur Erneuerung von Heizanlagen sind nicht mehr nötig. Lediglich die Verteilung der Wärme im Gebäude (z.B. mit Heizkörpern oder Fussbodenheizungen) ist noch Aufgabe des Fernwärmekunden.
  • Energieversorgung in kommunaler Hand: Das Kommunalunternehmen Wärmeversorgung Marquartstein ist zu 100 Prozent in der Hand der Gemeinde und nicht gewinnorientiert. Anpassungen des Wärmepreises sind an Indizes gekoppelt.
  • Weniger CO2-Emissionen: Das Heizwerk Marquartstein wird mit Hackschnitzeln aus regionalen Bezugsquellen beheizt. Der Rohstoff ist in ausreicheichender Menge vorhanden und wächst ständig nach. Damit wartet die Fernwärme insgesamt mit einer sehr guten CO2-Bilanz auf. Die eingesetzte Technik im Heizwerk verbrennt das Holz sehr kontrolliert und effektiv, die Abgase werden nach strengen Vorgaben gefiltert und gereinigt.
  • Regionale Wertschöpfung:  Holz ist ein heimischer, nachwachsender, ausreichend zur Verfügung stehender Rohstoff. Durch Abnahme von minderwertigem Rest- und Schwachholz wird die Waldpflege unterstützt und die Waldbauern erhalten einen Zusatzerwerb. Außerdem ist ausreichend Abfallholz aus den Sägebetrieben aus der näheren Umgebung vorhanden.

Die Kosten für den Anschluss und den Wärmebzug bei der Wärmeversorgung Marquartstein (WvM) setzen sich aus verschiedenen Preisen zusammen.

Für die Herstellung des Gebäudeanschlusses an das Fernwärmenetz werden im Rahmen der Ersterschließung eines Ausbaugebietes einmalige pauschalierte Anschlusskostenbeiträge angeboten. Nachträglich durchzuführende Anschlüsse müssen nach tatsächlichem Aufwand abgerechnet werden.

Baukostenzuschüsse für die Erstellung des Versorgungsnetzes werden von den Kunden nicht erhoben.

Für die Bereitsstellung der Fernwärmeanlagen (Grund-/Leistungspreis), die gelieferte Wärmeenergie (Wärmepreis) und die Bereitstellung und Bearbeitung der Messeinrichtung (Messpreis) werden laufende Gebühren pro Jahr abgerechnet.

Genaue Informationen zu den Preisen für das jeweilige Bezugsjahr finden Sie im Preisblatt unter Downloads.

Für die Umstellung Ihrer Heizung zu einer effizienten und auf erneuerbaren Energien basierenden Lösung können Sie attraktive Fördermöglichkeiten erhalten.

Dies trifft auch für Anschlüsse an Fernwärmenetze zu!

Ab dem 01.01.2023 wurden die Fördersätze für Fernwärmeanschlüsse wieder erhöht!

Grundlage für die Förderungen sind die Richtlinien der Bundesförderung für effiziente Gebäuse (BEG). Siehe…

Wir vermitteln Ihnen gerne eine eingehende Förderberatung z.B. durch die Energieagentur Südostbayern!

Hinweise für die Beantragung der BEG Förderung für einen Fernwärmeanschluß der Wärmeversorgung Marquartstein finden Sie im Download.

Häufigste Fragen zur Wärmeversorgung Marquartstein

Die Wärmeversorgung ist dadurch vom Finanzhaushalt der Gemeinde komplett getrennt und in sich eigenständig. Auch wenn die Gemeinde für dieses Unternehmen grundsätzlich haftet, wird es eigenwirtschaftlich und ohne Quersubventionierung durch die Gemeinde geführt. Die Wärmeversorgung ist nicht gewinnorientiert, muss aber insgesamt kostendeckend kalkulieren.

Unser Fernwärmenetz besteht aus einem Vor- und einem Rücklauf. Über den Vorlauf pumpen wir bis zu 95 Grad heißes Wasser zu Ihnen ins Haus. Dieses haben wir zuvor durch Verbrennung von Holzhackschnitzeln in unserem Heizkraftwerk erzeugt. Über den Rücklauf transportieren wir das abgekühlte Wasser zurück ins Kraftwerk.

Heizwerk werden zwei Heizkessel zur Gewährleistung der Ausfallsicherheit vorgehalten. Der zweite Kessel dient sowohl für die Redundanz als auch zur Abdeckung seltener Spitzenlasten im Winter und ist derzeit für den Betrieb mit Heizöl geplant. Die Einsatzzeiten sind erfahrungsgemäß jedoch deutlich unter zehn Prozent. Bei Wartungsarbeiten am Leitungsnetz können entsprechende Überbrückungen die Versorgung betroffener Abschnitte gewährleisten. Die Übergabestationen in den Gebäuden sind sehr zuverlässig und wartungsarm. Insgesamt kümmert sich das Versorgungsunternehmen rund um die Uhr um alle Probleme der Versorgung bis hin zu individuellen Einstellungen der Wärmeversorgung (z.B. im Urlaub). Lediglich die Hausinstallation nach der Übergabestation (also Heizkörper, Rohrleitungen, Heizungsverteiler, Pumpe, Boiler usw.) liegen noch in der Verantwortung des Kunden.

Unser Fernwärmenetz wird das ganze Jahr über betrieben. Wann immer Sie warmes Wasser zum Heizen, Baden oder Kochen benötigen, ist es verfügbar. Es wird wie bisher in einem Warmwasserspeicher bei Ihnen vorgehalten.

Weil wir Ihnen die Wärme schon in Form von warmem Wasser liefern. Bei Ihnen entstehen keine Verbrennungsverluste mehr.

Diese erfolgt wie bei jeder anderen Zentralheizung ganz unkompliziert über einen Warmwasserspeicher mit Wärmetauscher. Ein eventuell vorhandener Solarspeicher kann jederzeit angeschlossen werden.

In Südostoberbayern ist mehr als ausreichend Holz zur Aufbereitung als Hackschnitzel vorhanden. Hackschnitzel werden aus Waldholz, aus Sägenebenprodukten, aus Industrierestholz oder aus Flur- und Schwemmholz produziert. Auch das Holz von Kurzumtriebsplantagen wird überwiegend zu Hackschnitzeln verarbeitet. Zur Herstellung der Waldhackschnitzel werden vor allem die schwachen Sortimente, das Kronen- und Astmaterial sowie qualitativ schlechte Holzstücke herangezogen. Neben der Gewinnung der Hackschnitzel zur thermischen Verwertung spielt hier auch der Waldschutz eine wichtige Rolle, beispielsweise die Abwehr von Borkenkäfern. Auch aufgrund der klimatischen Veränderungen und dem erforderlichen Umbau in heimischen Wäldern wird auf Jahrzehnte hinaus gerade die Fichte in mehr als ausreichendem Maß vorhanden sein.

Aufgrund der hohen Investitionen in das Heizwerk und das Fernwärmenetz beträgt die erste Vertragslaufzeit für die Wärmelieferung 10 Jahre.

Die einmaligen Anschlussgebühren hängen von der benötigten Wärmeleistung ab und beginnen bei einem 15 kW Anschluss bei 9.920 EUR netto. Inkludiert ist hierin die Verlegung des Hausanschlusses (inkl. kompletter Wiederherstellung der Oberflächen) ab Grundstücksgrenze bis Hauseinführung mit bis zu zehn Metern Länge und die Wärmeübergabestation inkl. Montage innerhalb von 6 Metern Leitungslänge im Gebäude. Die Anschlusskosten sowie alle weiteren Kosten, die mit der Umstellung auf diese neue Wärmequelle verbunden sind (z.B. Demontage der Ölheizung, Entfernen der Öltänks oder sogar der Umbau auf Fussbodenheizung) wird durch die Bundesförderung für effiziente Gebäude (EM) mit mindestens 30 Prozent bis maximal 40 Prozent gefördert.